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Die technischen Herausforderungen von On-Chain-Zufallszahlen

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Die technischen Herausforderungen von On-Chain-Zufallszahlen

Die Generierung von wahren Zufallszahlen (True Random Numbers, TRNG) stellt eine der größten Herausforderungen in der Blockchain-Entwicklung dar. Der deterministische Charakter von Blockchains, bei dem jeder Block aus dem vorherigen deterministisch abgeleitet wird, macht die Erzeugung von nicht-vorhersagbaren Zufallszahlen zu einem komplexen Problem. Einfache Methoden führen meist zu Sicherheitslücken und manipulierbaren Ergebnissen.

Herausforderung 1: Vorhersagbarkeit

Die meisten naiven Ansätze, wie z.B. die Verwendung von Blocknummern, Zeitstempeln oder Hash-Werten als Zufallsquelle, sind anfällig für Manipulationen. Ein Angreifer, der die Blockzeit oder den Inhalt eines zukünftigen Blocks beeinflussen kann, könnte das Ergebnis der Zufallszahl vorhersagen und manipulieren.

// Schlechtes Beispiel: Verwendung der Blocknummer als Zufallsquelle.  NICHT verwenden!uint256 randomNumber = block.number;

Herausforderung 2: Manipulation

Selbst komplexere Methoden wie die Verwendung von Orakeln sind anfällig für Manipulationen, wenn das verwendete Orakel kompromittiert wird oder fehlerhaft ist. Ein Angreifer könnte das Orakel beeinflussen und so das Ergebnis der Zufallszahl steuern.

Ansätze zur Lösung

Es gibt verschiedene Ansätze, um das Problem der On-Chain-Zufallszahlen zu lösen. Hier sind einige der gängigsten:

1. Commit-Reveal-Schema: Dieser Ansatz basiert auf einem Zwei-Schritt-Verfahren. Zuerst wird ein Commit an die Blockchain geschrieben (z.B. ein Hash eines Geheimnisses). Später wird der Wert des Geheimnisses (Reveal) enthüllt, der verifiziert werden kann, indem der Hash des Geheimnisses mit dem zuvor gespeicherten Commit verglichen wird.

// Vereinfachtes Beispiel (ohne Sicherheitsüberprüfung):function commitReveal(bytes32 _commit, uint256 _secret) public {    require(keccak256(abi.encodePacked(_secret)) == _commit, "Commit ungültig");    // _secret ist jetzt die Zufallszahl}

2. Verwendung von Orakeln: Orakel sind externe Datenquellen, die Daten von außerhalb der Blockchain in die Blockchain einbringen können. Zuverlässige Orakel können Zufallszahlen aus externen TRNGs liefern, die dann auf der Blockchain verifiziert werden können. Chainlink VRF (Verifiable Random Function) ist ein Beispiel für ein solches Orakel.

3. Randomness Beacons: Randomness Beacons sind dezentrale Systeme, die periodisch Zufallszahlen generieren und veröffentlichen. Diese Zufallszahlen können dann von Smart Contracts verwendet werden. Ein Beispiel ist RANDAO.

Fazit

Die Generierung von echten Zufallszahlen auf der Blockchain ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältig berücksichtigt werden muss. Die Wahl des richtigen Ansatzes hängt stark von den spezifischen Anforderungen des Anwendungsfalls ab. Es ist wichtig, sich der potenziellen Sicherheitslücken bewusst zu sein und robuste Mechanismen zu implementieren, um Manipulationen zu verhindern.